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Regionen (OPAC): Leipzig, Leipzig (Kreis)
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 152 —
?'Z\T Vnglaubigen wissentlichen zculegen oder beholffen sin werden Wan und zcu welcher zcyt wir von den obgenanten Herren Friderich etc. samptlich oder sonderlich ermanet werden getrnwelich berathen und beholffen syn mit vnser
Ä!“ “ Sanb£"Sutf" °nb d°" -Vrn\l\^°6n„'Ä^n
auch das die Kezer und Vnglaubigen die sich izund geretde7) in dem Sande jcu Sehern und m andern Landen erhaben hartt8) den obgenanten Herrn
Ünh Z L rn ^em?nb anber§ der in biser Eyniguug ist . . . in Ihr Land
und H rschaff zechen wurden, so sollen und wollen wir denselben zeu Stund zeu
Ä ttvf ^truwelich helffeu . . . und wir sollen und wollen auch die
^lle Geverde I9^er ^ ftn el)9en Kosten Gewinne Schaden und vorluste one
Wir füllen auch in allen und jglichen vnsern Steten Slossen Merakten Dorffern ^anden und Gebieten ernstliche und hefftliche mit vnsern Amptluden Dienern und
ll 6rn ? todjnan [°^er ^zer und Vnglaubigen oder die damit vor-
dacht weren sie weren Manne oder Frawen geistlich oder werntliche9) innen und geware wurde, das man dieselben alle vshalten und sahen sol
< rr ön^ sollen vnl) wollen ouch von denselben acu eyner jqlichen seht ric&ten
Bnglaubens ^ ^nheit der Sachen acu Bordilgunge der vorgenannten Kezerye und
, Auch sollen und wollen wir bestellen, daß alle und jegliche vnser Buraere und Vnterthane Mannes-Geschlecht in vnsern Steten Slossen Mergkten Dorffern und Landen gesessen die vber zwolff Jahr und vornunfftiger Synne sint aloben10) und
^nriei Scn ^ ^Hen wider soliche Ketzerie und Bnglaubeu zeu sinde und auch soliche Kezer und Vnglaubigen zcn rügen und melden wo sie die ersaren oder
mre Geverde * bnb Obersten und Amptlutteu antworten
. baxu und wollen wir auch mit allen und jglichen vnsern Graven
rren Rittern Knechten und die zeu vns gehorent der wir vngeverlich rnechtig sin und bte vns vnsern willen tun und lassen Wullen bestellen daß sie mit allen und Burgern armen Luten und Unterthanen schaffen und bestellen daß sie auch rn olicher masie als vorgeschriben steet globen^) und zeu den Heiligen schweren. .
Älles das hievor gefchriben steet vorsprechen gereden und globen10) wir obgenanten
a^thundv ' ' * 9etrumeiic^e bnb vhesteliche acu Halden Zeu volleufuren und
gebin zeu Wuraburg in dem Jare als man schreib nach Christi gebürte vier-zeyenhundert zewenzigk und eyn Jare off vnsers Herrn Lichnarns Abend."
(Aus Horn, „Leben Friedrichs des Streitbaren", S. 846 ff.)
7) gerade. 8) erhoben haben. 9) weltlich. 10) geloben.
2- Leipaig stellt Mannschaften und Kriegsgerät für den Kurfürsten.
a) Der Kurfürst fordert 40 Schützen und 10 Handbüchsen nach Außig. 1426.
, „friderich herezog acu Sachsen und maregraue acu Missen etc. Liben
ü f m ■mt^ ut^ ne^ten 2)' do wir an dem Ryen 3) waren, geschritten
batten, vnserm Voite ) 3cu Missen öiercaig gewopente schufen und acehin Haut-
buchsen m vnserm abewesen nach siner anwysuuge vßeaurichteu und acu senden
gern wir von uch mit gauczim ernste, wann uch der selbe vnser voit darvmb
*) Getreue. 2) kürzlich. *) Rhein. *) Vogt.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg]]
Extrahierte Personennamen: Friderich Friedrichs
Extrahierte Ortsnamen: Wuraburg Christi Sachsen Rhein
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— 407 —
Ad 3. Art.
Sie hette den Drachen nicht gesehen. Vndt wo sie ihn hette gesehen, so wolte Sie, daß Sie immer vndt ewig andern zum Spectacul stehen müsse. Sie wüste nichts darvon, das Sie Sich mit dem teuffel verbunden, es möchte ihr gehen, wie es wollte.
Ad 4. Art.
Sie wüste von nichts. Hans Brose solte es ihr beweisen. Vndt ob Sie
gleich auf Hans Brosens Kinder gefluchet, daß Sie harte und treuge werden möchten,
So wehre Sie doch keine Hexe, sonsten müsten alle die fluchten, Hexen sein. Sie wehre ein kindt des ewigen Lebens. Vndt wann Sie hexen könndte, so hette Sie es von der Brosin gelernet . . .
Weil Jnquisitiu in der Gütte nichts bekennet, ist Sie zufolge Vrthels dem Scharff-Richter vntergeben. Die saget Peinlich auß.
Ad 1. Art.
Sie wehre keine Hexe. Sie wüste von nichts. Sie hette
Hanns Brosens Kind nicht bezaubert. Sie hette das
Kind nicht angerühret. Sie würde vnrechtmeßig gepeiniget. Das Sie das Kindt verwünschet wehre lang zuvor geschehen, alß das Kindt krank worden.
Nb. Ob Sie wol gethan, als wann Sie weinete, so hat Sie doch keine Tränen vergoßen.
Ad 2. Art.
Hat zum Offteru weh vber die Hanns Brosin auch einmal Zeter geschrien. Sie wüste von nichts. Sie hette Hanns Brosins kindt nicht angerühret. Es geschehe ihr vnrecht, Sie wehre keine Hexe. Sie wüste von keiner Hexerey. Sie hette niemandt nichts gethan. Gott wehre Ihr Zeuge. Sie könndte nichts alß blauen vndt arbeiten. Sie hette auch dem Kinde nichts gethan, alß nur zu Sich selbst gesagt, das die sinder so auf Ihre Leinwandt gegangen, hart und treuge werden möchten.
Ad 3. Art.
Sie hette keinen Drachen, auch keinen gesehen Sie wehre unschuldig vndt hette sich mit dem teuffel nicht verbunden. Sie würde vnrecht gericht. Sie wüste von uichts. Sie hette keine schuldt an dem Kinde. Ihr man müste Sie doch behalten. Sie würde vnschüldig gemarttert vndt gepeiniget. Sie wehre ein Kindt des ewigen Lebens. Darauf wolte sie Leben und sterben. Sie könndte nichts bekennen. Sie wüste nichts vnndt wann Sie gleich aus dieser Leiter sterben solte.
Ad 4. Art.
Sie wüßte nichts vndt köndte auch nichts bekennen. Sie hette nichts böses gelernet, man solte Ihr nur Ihre gesuudtheit laßen.
Die Vhrgicht hat sich also geendet.
Nota. Die Jnquisitiu hat keinen einigen Tränen vergoßen; auch vber keine wehtage geschrien, Alß daß Sie stets gesaget Sie wehre unschuldig vndt hette nichts
Die Daumstöcke feinbt ihr angeleget worden.
Die Spanischen 6tieffei feinbt ihr angelegt.
Ist auf die Leitter gezogen und die Spanischen Stieffel schar ff er zugeschraubet worden.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
Extrahierte Personennamen: Hans_Brose Hans Brosens Hanns_Brosens Hanns_Brosin Hanns_Brosins
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Hand nach Gelegenheit des Durchzuges / oder Einlagerung frembdes Vvlcks erscheinen / und allen Schaden / und Gefahr von solchen bedrängten Ständen / und
dem Kreiß / so viel müglich / abwenden sollen.
Nachdem auch Höchst / Hoch und wolermelter Herren Stände / und Abgesande ferner erwogen / daß mit jetztbemelter Hülsfe wenig würde aufzurichten seyn wider einen starefen / und mächtigen Anzug / wenn nicht von andern Kreisen gleiche
Verfassung gemacht / und die hülffliche Hand dem notleidenden Kreise geboten
würde: So ist einhellig für gantz nützlich / und nöthig befunden worden / mit dem Nieder Sächs. Kreiß in eine mehere / und engere Zusammensetzung sich zu begeben / . . . damit beyde Kreiß beysammen Verbleiben / einander die hülffliche Hand bey jeder vorfallender Gelegenheit trewlich leisten / aller frembder Sachen sich entschlagen / und ohne Einwilligung beyder Kreiß Stände in feine neben Verbünd-nüß sich einlassen möge.
Sonsten hat man sich auch dieses vorgliechen / bey diesen Böhmischen Vnwesen
sich allenthalben / und so viel die Lrchuldigfeit es leiden wil / neutral zuerweisen /
damit diesem Kreiß / und denen darinnen gesessenen Ständen feine Gefahr / und Schaden zugezogen werden möge . . .
Hierauff ist die Werbung des Kriegsvolcks zu Roß und Fuß angangen. Vnd kamen den 7. Februarii 55. Heerwagen mit Kriegsrüstung gen Leipzig. Wurden mit 200. Soldaten begleitet / und auff den Marckt geftellet I und bewachet / her» nach aber nach Eckersberge vff die Landwehr zu den allda liegenden Churs. Sächs. Kriegsvolck geführet.
Den 18. ejusdem ward allhier vorm Petersthore ein Fähnlein Churfürstlich Fußvolck einquartiret / . . . Seynd in diesem Quartier biß auff den dritten Augusti blieben / und haben grossen Muthwillen verübet.
^ Den 31. Julii famen zehen Fahnen Churfürstlich Fußvolck / so bißhero in Thüringen und den nechst angelegenen Orten einquartiret gewesen / allhier an / lostrten über Nacht auff' der Pfingstwiefen / und muste der Rath jhnen Bier Brod Käß und anders zum Proviant hinaus schicken.
Des andern Tages frühe feynd sie fortgerückt / und von dannen nach Mühlberg an der Elbe auff den Musterplatz sich begeben . . .
Als nun I. Churf. Durchl. das Kriegsvolck zu Roß und Fuß alles beysammen^ / und zu Mühlberg gemustert / hat Sie etliche Tage mit demfelbigen allda sich auffenthalten / folgents aber sich erhoben / und nach der Ober Laußnitz zu» gezogen / . . . biß Sie endlich den 2. Septemb. vor die Stad Bautzen sich begeben / dieselbe belagert und den 25. Septemb. eingenommen.
• - - Endlich aber im Deeemb. dieses Jahrs sich widerumb nach Dreßden begeben ..."
(Heydenreich, Leipz. Cron.)
3. Lied auf die Defenftoner1).
„Nu wil es gehen an die Streich,
Du Christenheld, werd ja nicht feig,
Frisch auff! frisch auff!
_ schon im vorhergehenden Berichte erwähnten Defensioner, von den kursächslschen
totabten gestellt, hatten den Kurfürsten bei der Unterwerfung der Lausitz als Lanbwehr unterstützt, tan berichtigte sie bet Feigheit. Vgl. dagegen obiges kriegerisches Lied. Es ist in Leipzig kurr
Defensron-Wercke''Cn,"t0ner mtstanben und ist entnommen dem Buch: „Das Chursächsische
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind]]
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— 444 —
6. „Magdeburgisch Klaglied Bon der elenden Zustörung,
so den 10. May des 1631. Jahrs mit jhr ist fürgangen. Vns zur Warnung nach Anleitung der Klaglieder Jeremiae, ob wir sie fönten trösten."
[Der Druckort ist nicht angegeben. Das Druckjahr (1631) liegt in den Worten:
Thvt Bvsse Vnd glevbet ans Gvangelivm. i)
Das Lied ist wahrscheinlich von Gregor Ritzsch, einem Leipziger Buchdrucker. Es beginnt mit der Klaget
„Wje liegt die Stadt so wüst, wie sein verstört die Armen!
Ach, möcht es doch die Stein, die Felsten hart erbarmen!
Die Stadt, die so voll Volcks und eine Fürstin war,
Muß dienen wie ein Magd und ist verderbet gar. —
Du wolgebawte Stadt! Im Elend wir dich schawen.
Wo sein die Jüngling dein zusampte den Jungsrawen?
Jhr Schmuck ist aller hin. Vom Fewer und dem Schwert Ist wie Jerusalem dein Volck alls aufgezehrt.
Die, so vom Schwert und Fewr noch vber sind geblieben,
Die hat der Feind wies Vieh naus ins Gefängnis trieben,
Die Jungfrawn all gefchwecht, zu Leibeigen verkauft. —
Manch klein vnschnldig Kind noch in der Irre laufft,
Sucht seine Eltern — weint — — wo Wils dieselben finden?
Sie sind dahin! Nichts hilft jhr klagen und hendwinden."
lder Dichter schließt mit dem Gedanken: Glücklicher als die am Leben Gebliebenen wären die Gestorbenen^.
„Sie Habens besser, denn die, so noch sein am Leben. —
Die vmbs Wort Gottes willn mustn ihren Geist anffgeben,
Nun — deren Seelen seyn tmter dem Chor Altar Verwahrt für Gottes Thron, die ruffeu jrnrnerdar:
Herr, du heiliger Gott! warhafftig — laß erscheinen Den Tag deines Gerichts und rech das Blut der deinen,
Welchs aus der Erden schreyt im Himmel nauff zu dir:
An den Tyrannen, Herr! dein Bluturtheil vollführ!"
(Aus „Leipzig in Liedern und Gedichten des dreißigjährigen Krieges" v. Dr. E. Kroker).
') M = 1000 D = 500 2 L = 100 6 V = 30
I =______1
” 1631.
7. „Relation., Relation.,1).
Vom Tylli . . .
Meine Herren / Euch möchte Wunder nehmen / Wie ich auff diese Weise gerathen / Daß ich mich an jetzo mit Relation vmbtragen bemühe / da ich doch ehmaln einen viel leidlichem Behalft gehabt. So wisset jhr zwar / daß vor diesem ich ein Aviso: oder New Zeitungs Schreiber gewesen / Zumal als der Krieg mit
*) Bericht; zeigt, in welcher Weise dem Volke die neuesten, nicht immer glaubwürdigen und wahrheitsgetreuen Berichte vom Kriegsschauplätze übermittelt wurden. Vgl. hierzu nebenstehende verkleinerte Nachbildung des Titelblattes dieser Relation.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Gregor_Ritzsch Gregor Kroker
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Geschlecht (WdK): koedukativ
- 472 -
Befehl zukam, nach dem kurtzen Widerstände eines Hauptmannes, der vom König mit 200 Mann wenige Stunden vorher dahin abgeschickt war, sich der Stadt Halle schon bemächtiget.
Bei der ersten Morgendämmerung hörte man, daß der König gegen uns ins Treffen rücke, und Sr. Durchlaucht gab seiner Seits folgende Anordnung: Rechts blieben in geringer Entfernung vom rechten Flügel drei Windmühlen, Lützen lag in der Fronte, der linke Flügel breitete sich in das Feld aus, die Artillerie war in der Fronte vertheilt, welche 5 Abtheilungen Infanterie hatte, von 2 andern Abtheilungen und einer Reserve unterstützt. Gleicher Weise war die Cavallerie auf dem rechten und linken Flügel in Abtheilungen aufgestellt, damit sie die eine
und die andere Flanke der Armee bestens decken, nach Bedürfniß vorrücken, und
vereinigt mit der Infanterie den Feind angreifen könnte. Die ganze Armee überstieg die Zahl von 12,000 Mann nicht. Unterdessen hatte der König nicht viel
weiter als außer dem Kanonenschüsse, sein Treffen dem unfrigen gegenüber angeordnet; sieben Abtheilungen Infanterie in der Fronte, und 2 Abtheilungen Cavallerie mit etwa eben soviel in Reserve. Es ist sicher, daß seine Armee 25,000 Mann erreichte. Ueber die Fronte hinaus nahm sein linker Flügel die Richtung auf Lützen, der rechte auf ein kleines Gehölz, welches fast in gleicher Linie mit seiner Fronte lag.
In dieser Bereitschaft erwartete Sr. Durchlaucht, daß der König sich bewegen würde, um ihn sodann anzugreifen. Als nun das Treffen in Bewegung kam, zeigte sichs, als ob man bald auf die eine, bald auf die andere Seite sich werfen wollte; endlich aber wurde in der Fronte angegriffen und die Cavallerie des rechten Flügels vorgestoßen, um unsern linken Flügel zu beschäftigen; daher es nothwendig wurde, das Gepäcke linker Hand hinter unser Treffen zurückzuführen, damit es nicht abgeschnitten würde. So begegneten sich die Armeen in gleicher Fassung und Heftigkeit, unter häufigen Kanonenschüssen, die wechselweise schadeten: jeder Theil suchte sich über die Leichen einen Weg, um den Feind aus seinen Posten zu verdrängen. Inzwischen kam der Graf Pappenheim mit einigen Regimentern Cavallerie und Dragonern, mit welchen er sich auf den linken Flügel, gegen den der König, wie es schien, am heftigsten eindrang, wendete; aber indem er mit der gewohnten Unerschrockenheit angriff, wurde er schon im Anfange durch eine Falconetkugel schwer verwundet aus dem Gefechte gezogen, um ihn nach Leipzig zu bringen. Früher jedoch als er den Weg zurücklegte, endigte dieser im höchsten Grade tapfere Mann ein dem Dienste Gottes aufgeopfertes Leben, nachdem er vor der Schlacht gebeichtet, noch vor den letzten Athemzuge für die Vergebung seiner Sünden und für den Kaiser gebetet hatte, in der rühmlichsten Gelegenheit, und unter dem heftigsten Kampfe, den Deutschland jemahl sehen mochte.
Die Regimenter, welche Pappenheim geführt hatte, singen an in einiger Unordnung zu weichen; der Feind drang heftiger ein, und es war wunderbar anzusehen , wie im Augenblicke des helleften Sonnenscheines, ein dichter Nebel die Unordnung dieser Cavallerie verbarg, und sogleich wieder verschwand, so daß der Feind von dem Obersten Piccolomini mit feinem Regimente und dem von Götz zurückgeworfen wurde, welches von dieser Seite unsere Infanterie so gut flanfirte, daß, obschon der Feind mehrmahls versuchte in dieselbe einzudringen, es ihm dennoch nicht gelang, auch eine starke Anzahl Gelbröcke, die in entschlossener Bereitschaft , ihre Musketen von den Pieken gedeckt, anrückten, von unserer Infanterie angegriffen und völlig geworfen, auf dem Platze blieb, und diese ganze Abtheilung fast in einem Augenblicke in einen Berg von Todten verwandelt, einen bewunderns werthen Anblick gab. Kein besseres Glück hatten die Blauröcke, welche der Oberste
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Pappenheim Piccolomini
Extrahierte Ortsnamen: Graf_Pappenheim Leipzig Deutschland
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben]]
Extrahierte Personennamen: Anne_von_Jreckestorp Herman Gersborf Hermann_von_Meringen Heibolfs Krosigk Homeyer
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— 31 -
geven enen penning, di ridene man enen halven, unde solen den scaden gelden, of dar sät uppe stat; dar vor mut man se wol panden ... — Sve so holt houwet, oder gras snit, oder vischet in enes anderen mannes watere an wilder wage, sin wandel dat sint dre Schillinge : den scaden gilt he uppe recht. Vischet he in diken die gegraven sin, oder houwet he holt dat gesät is oder barende hörne, oder briet he sin ovet, oder howet he malbome, oder grevet he up stene die to marcstenen gesät sin, he mut drittich Schillinge geven. Vint man ene in der stat, man mut ine wol panden oder uphalden vor den scaden ane des richteres orlof. — Sve nachtes gehouwen gras oder gehouwen holt stelet, dar sal man richten mit der weden2). Stelt he’t des dages, it gat to hüt unde to hare. — Svelk water strames vlüt, dat is gemene to varene unde to vischene inne. Die vischere mut ok wol dat ertrike nütten, also vern alse he enes gestriden mach ut deme scepe von deme rechten stade. — Neman ne mut die sät tredden durch jagen noch durch hitzen, sint der tiet dat dat körn lede-kene hevet.“ (S. Ii, 27, 28, 61.)
i) Vom Straßen- und Brückenrecht.
„Ein ichlich lantstrase sal czu rechte haben in der wyte acht vuze //, vnde ein stig sal haben dry fuze in der wyte.“ (W. 149.) — »Des koninges strate sal sin also breit, dat en wagen deme anderen gerumen möge. — Die idele wagen sal rumen deme geladenen, unde die min geladene deme sverren ; die ridene wike deme wagene, die gande deme ridene. Sin sie aver in enem engen wege oder up ener bruege, unde jaget man enen ridenen oder to vot, so sal die wagen stille stan, bit sie mögen vore komen. Svelk wagen erst up die bruegen kumt, die sal erst overgan, he sie idel oder geladen. — Sve so brüege
soll er geben einen Pfennig, der reitende Mann einen Halben, und sollen den Schaden entgelten, wann Saat darauf steht; dafür mag man sie wohl pfänden... — Wer Holz haut, oder Gras schneidet, oder fischt in eines anderen Mannes Wasser, in wildem Gewässer, sein Schadenersatz das sind drei Schillinge: den Schaden entgilt er nach Recht. — Fischt er in Teichen, die gegraben sind, oder haut er Holz, das gesetzt ist, oder tragende Bäume, oder bricht er sein Obst, oder haut er Malbäume, oder gräbt er Steine auf, die zu Marksteinen gesetzt sind, er muß dreißig Schillinge geben. Findet man ihn an der Stätte, man mag ihn wohl pfänden oder aufhalten für den Schaden ohne des Richters Urlaub. — Wer Nachts gehauen Gras oder gehauen Holz stiehlt, das soll man richten mit der Weide2). Stiehlt er es des Tages, es geht zu Haut und zu Haar. — Welch Wasser stromweis fließt, das ist allgemein zu fahren und zu fischen darin. Der Fischer mag auch wohl das Erdreich nützen, also fern, als er einmal schreiten mag aus dem Schiffe von dem rechten Gestade. — Niemand muß die Saat zertreten durch Jagen noch durch Hetzen, nach der Zeit, da das Korn Glieder hat."
(Vgl. S. 29 „vom Landfrieden".)
„Eine jegliche Landstraße soll zu Recht haben in der Weite acht Fuß, und ein Steg soll haben drei Fuß in der Weite. — Des Königs Straße soll sein also breit, daß ein Wagen dem anderen Raum geben möge. — Der leere Wagen soll Raum geben dem geladenen, und der minder geladene dem schwereren; der Reitende weiche dem Wagen, der Gehende dem Reitenden. Sind sie aber in einem engen Wege oder auf einer Brücke, und verfolgt man einen Reitenden oder einen zu Fuß, so soll der Wagen stille stehen, bis sie mögen vorkommen. Welcher Wagen erst auf die Brücke kommt, der soll zuerst darübergehn, er sei leer oder geladen. —
2) = der aus Weidenzweigen geflochtene Strang.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
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vor den rethen irczalet vnde geclagett, daß sie obirfuhertt werden mit snebelichten schuen, die man andirßwo usßewendig der stat machet, deßhalben sie denne sollche satcznnge swerlich gehaldin möchten. Hat der rath gesagt vnde wil, das nu forder solliche satcznnge von dem ehgnanten hantwerge möge gehalden werdin, das eyn iczlicher, der do mit snebelichten schuen betretin addir keyn dem rathe5) besaget wurde, der selbige adder die toere der adder die weren, sollin dem rathe sagen,
wer die schu gemacht hatt vnde sal deme rathe den schnster namhafftig machin; wil
abir der addir die alßo dem rathe besagt werden den schnster nicht namhafftig
machin, so sal der addir die eyn sollich nicht wollin zeu irkennen gebin von den
schuen zcwene Rynissche guldin zcubuße gebin; wurden sie abir deß bekentlich syn vnde den schnster namhafftig machin, sollen sie deme rathe eynen guldin zcubusße gebin. Actum ut s."
(Cod. dipl. Sax. reg. Ii, Viii, 404.)
6) gegen den Rats(-beschluß).
10. Kleiderordnung von 1506.
„Etliche der Stat Leipczk Gesetz obir der Burger und Bürgerin auch ander inwoner tracht: Cleidung, wirtschaft und anders, vß des Raths ordnuugen und statuten, insunderheit gezogen, Verkündet Dornstag nach felicis in pincis ao. 1506 in der fürstlichen Stadt Liptzk durch Jac. Thamer von Würzburgk Mitbürger.
. . . „Kein Ratsherr, oder der so ihm gleich geachtet wird, und deren Weiber sollen ein Kleid tragen, welches über 40 Gülden wert ist; Zobel, Hermelin, und Lassitze Futter wird ihnen zu tragen verboten. Zur Kleidung mögen sie brauchen: Ztamlot1), Sattyn und Kartest)!2), aber keine Seide, außer zu Joppen und Wams. Sie sollen keine güldene Ketten, Halsbänder und Perlen, kein verguldetes Silber und Kupfer tragen. Gülden und silberne Stücke sind ihnen gänzlich untersagt; nur zu den Hauben wird ihnen eine Unze Gold gestattet. Den Jungfrauen werden 4 Loth Perlen, das Loth aber nur zu 4 Gülden erlaubt. Bürger und Handwerker sollen kein Kleid haben, welches höher als 20 Gülden zu stehen kommt; den Bürgerweibern werden Kleider, die mehr als 18 Gülden kosten, alle Edelsteine, Seide, Reiher- und Straußfedern, verboten; nur Perlen, 6 Gülden am Werth, werden ihnen gestattet. Die Leinwand, die sie tragen, soll nicht kostbarer sein, als daß man 4 Ellen für einen Gülden kaufen mag. Die gemeinen Weiber.... sollen kurze Mäntel tragen, gelb mit blauen Schnüren. Das Hochzeitsgeschenk soll nicht über zehn Halbgroschen oder im Ort eines Gulden belaufen, bei Strafe von drei Gülden. Eben so hoch und nicht höher soll auch das Pathengeld kommen." ______________ (Nach Große, Geschichte der Stadt Leipzig, Bd. I, S. 527.)
*) wollener, leinwandartiger Stoff. *) Art wollenes Zeug.
11. Verzeichnis der Handwerker, bez. Innungen aus dem Heerfahrtsregister von 1545.
(So wie die Handwerksmeister und -gesellen bei Feuersgesahr und ähnlichen Gelegenheiten für das allgemeine Wohl der Stadt verpflichtet waren, so hatten sie auch bei Kriegsgefahr die Mannschaften und die Ausrüstungsstückes zu stellen.)
') Als Beispiel: Ausgabe der Kramerinnung im sogen. Wnrzner Fladenkrieg 1542.
„Bolgett was zum wurtzenischen friegf ausgegeben worden vnnd auß der ladenn genomen Erstlich acht fnechtten iedem ein halben thaler auff die handt thut 4 fl. 16 gr.
Item achtt fnechtten iedem 4 fl. ein monat sold thut.... 32 fl.
Item einem fnecht der ausgemustert worden gegeben .... 1 fl.
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TM Hauptwörter (200): [T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
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